Grundwassersanierungsanlage in Münnerstadt
Während des Betriebes der ehemaligen
Tierkörperbeseitigungsanlage in Münnerstadt kam es in den
1960er und 1970er Jahren gelangten größere Mengen des zur
Entfettung eingesetzten Lösungsmittels Perchlorethylen in den
Untergrund kontaminierten das Grundwasser im Bereich der ehemaligen
Tierkörperbeseitigungsanlage erheblich.
Ende der 1980er Jahre wurden mehrere Erkundungsphasen zur Ermittlung des
Ausmaßes der Verunreinigung auf dem Betriebsgelände der
ehemaligen Tierkörperbeseitigungsanlage durchgeführt.
1993 starteten umfangreiche Sanierungsmaßnahmen. So wurde das
unmittelbar an die ehemalige Tierkörperbeseitigungsanlage angrenzte
Erdreich ausgehoben und die Grube durch eine Betonplatte verschlossen.
Im gleichen Jahr ging die erste Grundwasser- und
Bodenluftsanierungsanlage in Betrieb.
2005 wurde die ursprüngliche Anlage durch die aktuelle ersetzt. In
dieser werden über insgesamt fünf Sanierungsbrunnen der
Sanierungsanlage über ein Leitungsnetz ca. 20 qm
schadstoffbelastetes Grundwasser je Stunde zugeführt.
Hauptbestandteil der Sanierungsanlage ist eine Kompaktstripanlage, die
zum Abreinigen von leichtflüchtigen halogenierten
Kohlenwasser-stoffen (LHKW) aus Wasser geeignet ist. Die Stripluft wird
über zwei Aktivkohle-filterstufen geleitet, in denen die LHKW
adsorbiert werden. Hierbei wird die Stripluft im Kreislauf geführt.
Das gereinigte Wasser wird über eine Rohrleitung in einen
Seitengraben und über diesen schließlich in die Lauer
eingeleitet.
Seit Inbetriebnahme der Anlage wurden bis März 2016 insgesamt
1.549.540 qm Grundwasser gefördert und gereinigt. Hierbei wurden
insgesamt ca. 3.568 kg LHKW aus dem Grundwasser entfernt und über
die Aktivkohle entsorgt.